Amos 8

Text: Amos 8,1-3 Amos 8 Einleitung Das achte Kapitel enthält wieder ein neues göttliches Gesicht, samt dessen zuerst kurz gefaßten Deutung, die dahin geht, daß nun Israels Ende gekommen sei, und kein Verschonen mehr Statt habe. Selbiges Ende aber wird nach allen schweren Umständen, die dabei vorfallen werden, beweglich beschrieben, und inmittelst die Sünden, womit sie sich solches Gericht zugezogen, nochmals bestraft. Text: Amos 8,1-3 Neues Gesicht, samt dessen kurzer Deutung. O was ist das, wann der Reichtum der Güte, Geduld und Langmut GOttes über einen Menschen ausgeht, und einem im Rat GOttes der Termin zu seinem Ende so gesetzt wird. Text: Amos 8,4-8 Nun werden ihnen ihre Sünden, sonderlich Gewalttätigkeit, Ungerechtigkeit, Reichtum sammeln zc. vorgehalten, womit sie sich dies Gericht zugezogen haben. Ungerechtigkeit verwüstet alle Lande. Aber weil nicht gleich ein Urteil geschieht, weil man meinet, es werde doch Mancher durch seine böse Griffe reich, und mache die Herrlichkeit seines Hauses groß; so wird einem durch diesen betrüglichen Schein die nahe Verderbensgrube verdeckt, und es eifert immer einer dem andern nach in der Ungerechtigheit, und nimmt mit dem kurzen Genuß davon sein Henkermahl ein, auf seinen nahen Schlachttag. Text: Amos 8,9-14 Die plötzlichen, schreckhaften und empfindlichen Umstände, womit dies Ende begleitet sein werde, legt nun der Prophet im Namen des HErrn beweglich vor. Bei verdorbenen Zeiten ist es einer von den rührendsten Anblicken, wenn man die Kinder und jungen Leute anfleht, die so von Kindesbeinen an ins Verderben eingeflochten werden, und von dem eitlen Wandel nach väterlicher Weise in ihre Reden und Gebärden so viel Üppiges und Leichtsinniges nehmen; da kann man sich vorstellen, wie hilflos, wie trostlos diese einmal Schmachten werden, wenn ihre und ihrer Väter Sünden an ihnen werden heimgesucht werden. Im Jahr 1782 den 18. Juli ist im Württembergischen ein allgemeiner Buß=, Bet= und Fasttag gehalten, und daran über diesen Text, vom angedrohten Hunger und Durst nach dem Wort GOttes gepredigt worden. Wer zurück denken mag, merken, aus was für Veranlassung, und was uns die damaligen Stillen im Lande werden erbeten haben, das wir bisher noch zu genießen gehabt haben. GOtt der Wahrheit! Laß uns nur, wann Alles fort, Dich, und JEsum, und Dein Wort!
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